Željana Tunić (Juniorprof.)

Jun.-Prof. Dr.

Slavistik

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Adam-Kuckhoff-Str. 35

DE

06108 Halle (Saale)

zeljana.tunic@slavistik.uni-halle.de

https://www.slavistik.uni-halle.de/mitarbeiterinnen/52700_3422126/

+49 345 55-2 35 51

Forschung und Projekte

Derzeitige Position(en)

Juniorprofessur für Slavistische Kulturwissenschaft

Aktuelle(s) Projekt(e)

1. Forensische Wissenskulturen im östlichen Europa. Materialität, Imagination, Mobilisierung
Das Projekt untersucht forensische Praktiken der Exhumierung und den kulturellen Umgang mit Massengräbern aus dem Zweiten Weltkrieg sowie den postjugoslawischen und postsowjetischen Kriegen. Ziel ist es, in einem breiten transdisziplinären Zugriff das Verhältnis zwischen materieller Kultur und kultureller Imagination, zwischen individueller Trauer, Ritualisierung und politischer Mobilisierung sowie zwischen fiktivem und faktualem Erzählen zu diskutieren.

2. Den Krieg in Bosnien und Herzegowina und die Belagerung Sarajevos vermitteln und erinnern
Im April 2022 jährte sich der Ausbruch des Bosnien-Krieges zum 30. Mal, ein Ereignis, das durch den Krieg in der Ukraine eine traurige Aktualität erhielt. Ein besonderes Anliegen meiner Professur ist es, gesellschaftliche Aufklärungsarbeit über das Thema Krieg mit einem Fokus auf den bosnisch-herzegowinischen Kontext zu leisten.

Veröffentlichungen

Monographien (und Dissertation)

Zoran Đinđić als Erinnerungsfigur in Serbien. Märtyrer, Wiedergänger, Jedermann, Wiesbaden: Harrassowitz, 2023 (Balkanologische Veröffentlichungen). (in Vorbereitung).

Artikel

Aufsätze in Zeitschriften (double blind peer-review)

Shooting by a sniper. Slobodan Milošević’s Regime and Its Theatre of Intimidation, in: Theatre Journal, 2023 (zur Veröffentlichung angenommen).

Željana Tunić & Snežana Stanković (2021), Unearth Not. Gestures of concealment and Zlatko Paković's theatre of reveal in Post-Yugoslav Serbia, Performance Research, 26:8, 41-51, DOI:10.1080/13528165.2021.2087373

Zur (Nekro-)Politik der Körper auf der Straße. Protest und öffentliche Trauer in Serbien um das Jahr 2000, in: Imke Schmincke (Hg.), (Körper-)Politik, Themenheft der Zeitschrift für Körpergeschichte / Body Politics 11 (2019), 179-197: http://bodypolitics.de/de/archiv/?ausgabe=24

Aufsätze in Sammelbänden

Der Name als politisches Kapital. Zoran Ðinđić als Symbolfigur eines europäischen Weges Serbiens, in: Wolfgang Dahmen und Gabriella Schubert (Hg.), Nomen est omen. Die Bedeutung von Namen in südosteuropäischen Kulturen, Wiesbaden: Harrasowitz, 2023 (im Erscheinen).

„K/Eine Utopie(n) mehr? Ein grenzübergreifendes Forum für junge, engagierte Literatur in Deutschland, dem westlichen Balkanraum und Russland“, zusammen mit Andrea Meyer‐Fraatz, Jelena Knežević, Ivana Pajić, Ljiljana Aćimović, Sanja Cimer Karaica und Jana George, in: Lichtungen 164 (2020), 71-119.

The Meaning of Bones in Post-Conflict Societies, in: Thorsten Kruse, Hubert Faustmann, Sabine Rogge (Hg.), When the Cemetery Becomes Political - Dealing with the Religious Heritage in Multi-Ethnic Regions. Münster, New York: Waxmann, 2020, 11-24.

Satire als Überlebensstrategie eines Melancholikers. Der Roman Gnusoba von Svetislav Basara, in: Wolfgang Dahmen and Gabriella Schubert (Hg.), Schein und Sein. Sichtbares und Unsichtbares in den Kulturen Südosteuropas, Wiesbaden: Harrasowitz, 2019, 119-146.

Zwei Gräber als Orte gelebter Utopie, in: Volkbert M. Roth und Egon Hein (Hg.), in: Philosophiere! Reihe Philosophische Praxis, Band 6, Konstanz: Hartung Gorre 2019, 63-68.

Literarische Verarbeitung von Kriegs- und Gewalterfahrungen und ihre Übersetzung. Deutschland und das ehemalige Jugoslawien im Dialog, in: Südosteuropa Mitteilungen, 02/2018, 115‐117.

Зоран Ђинђић у светлу српско-немачких односа, in: Габриjела Шуберт (ур.), Срби и Немци у 20. веку. У сенци званичне политике, књ. 3., Београд: Народна библиотека Србије, 2016, 87-103.

Zoran Đinđić im Lichte der deutsch-serbischen Beziehungen, in: Gabriella Schubert (Hg.), Serben und Deutsche im 20. Jahrhundert – im Schatten offizieller Politik, Wiesbaden; Harrasowitz, 2015, 71- 83.

For Homeland – ready! World War II Remembrance Culture in Croatia, mit Jelena Kisić, in: Sebastian Goll, Martin Mlinarić und Johannes Gold (Hg.), Minorities under Attack. Othering and Right-Wing Extremism in Southeast European Societies, Wiesbaden: Harrasowitz, 2015, 79-103.

Forschungsinteressen und Arbeitsgebiete

Erinnerungskultur und -politik in den südslavischen Ländern vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart, dabei insbesondere Kriegsnarrative, Umgang mit Transformationserfahrungen, Überlegungen zum politischen Potential von Trauer und zur Forensik als kulturelle Praxis;

Slavische Literatur- und Kulturgeschichte im europäischen Kontext, hierbei insbesondere Praktiken des literarischen und kulturellen Übersetzens, postjugoslawisches Theater